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Die Zukunft der liegt im Kapital. Die Prominenz der Bewegung schreibt Fuilleton und tritt auf. Sie stellt als zukünftige (sic) Führungs- oder Managementschicht die Vermittlung vor zwischen Kapital und Arbeit. Nur wenn was Gewinn genannt wird gesichert ist, kann eine klimatische Transformation kommen. Denn "das" Kapital befehligt ja die Mittel. Trotz der wirklichen Verfügung über dieselben durch die Arbeiterinnen.

Matze Schmidt

Das Reden, der Diskurs, ist das Metier der Prominenz der Klimabewegung. In _The Great Mindshift: How a New Economic Paradigm and Sustainability Transformations go Hand in Hand (The Anthropocene: Politik—Economics—Society—Science)_ zieht etliche Thematiken auf zur sozialern Transformation. Im Buch legt sie es vor allem ethisch und

idealistisch an. Es erinnert en gros ein wenig an die Rede vom Direktor des Instituts für Gesellschaftsanalyse der Rosa Luxemburg Stiftung, Mario Candeias, der vor einer sozialistischen Transformation, um nicht Revolution zu sagen, die ökologische setzte. Von

ökologischer Umwälzung, also dem terminus technicus der Natur-"Beherrschung", kann aber bei beiden keine Rede sein. Weder geht es noch um Beherrschung, noch um das Ökologische genuin. Ethisch ist bei Göpel das Ansinnen, idealistisch die kognitive Praxis, die Denkweise, mit der

alle Belange des Sozialen beginnen würden. Auf Hannah Arendt beruft sich Göpel hier und parallelisiert, Arendts Heideggerianismus folgend, Denken, Rationalität und Intellekt, mit dem Handeln selbst. Beide scheinen auseinander gefallen zu sein. Warum oder wie, scheint nur geklärt

an der Funktionalität der Arbeitsteilung der Gesellschaft in Intellekt und Körperarbeit. Aber Sie gibt einen Hinweis, der ihr eine Linie eröffnet zu einem Verständnis von Kapitalismus:

Es gäbe eine Kluft zwischen Rentiers und Arbeitenden. Was sind Rentiers? Keine Kapitalisten. Weder fungierende, noch industrielle. Der als Kluft bezeichnete Konflikt zwischen Arbeit und Kapital(isten) vollzieht in der Denke Göpels einen Brückenschkag zum Umverteilungsdiskurs.

Korrekturen:
zur sozialen Transformation
Brückenschlag
Umverteilung sieht vor, den bereits gegebenen Wohlstand, in einen gerechten Modus des Verbrauchs zu überführen. Von der Produktion dieses Wohlstands, von seinen Mechanismen ist bei Göpel wenig bis keine Kategorie zu lesen.

Diese Wissenschafts-Politik, die weit über einen (sinngemäß Göpel) "zunächst naturwissenschaftlichen Befund", also "reiner aber Erkennntisse liefernder Szientismus", hinausgeht, schreibt an (hier verkürzt) _Kluft und nicht Konflikt_. Diese Kluft soll, was

bei Göpel die soziale Frage angeht, geschlossen werden. Den Intellekt so zuerst abzutrennen vom Praktischen, dann ihn aber philosophisch zu reinaugurieren (Arendt) und zur pointe jeden weiteren Handelns zu machen, verkennt den Intellekt der "Praktischen". Der Arbeiterinnen, die

nur dann ihren "Job" tun können, Lohn beziehen müssend werktätig sein können, wenn sie organisieren, was der Produktionsprozess vorschreibt. Hierin liegt auch die Literarizität, die Maja Göpel herausstreicht. Diese ist nicht in der Kluft sozialer, kultureller Gefüge oder

gebunden. Gesellschaftliches Verhältnis, die von Göpel polit-ökonomisch längst aufgegebene oder eher gedrehte Kategorie des Kapitalverhältnisses, bestimmt den Intellekt in seiner Stellung von Arbeit zum Kapital, der einen Antagonismus darstellt. Eine Kluft, einen Abstand

kann nur erkennen, wer Vermögensverteilungen heranzieht, d.h. auf der simpelsten Geldfetischebene argumentiert, Lohn und Kapital kategorisch nicht kennt.

Einerseits gibt es für Göpel aber dieses "Verhältnis" der Kluft, den sie moralisch sieht, weil auf der einen Seite dieses Abstands Rentiers, d.h. Vermögende Nichtarbeiter, und auf der anderen Arbeitende sich bewegen, dann aber gibt es wiederum nur (oder auch?) die persönliche

Urteilskraft, das Denken, das neue Ideen liefert, Lösungen, Wissen. Hier steht ein, sagen wir häretischer Genie-Begriff, dessen Substrat dann in sog. Einfluss-Systeme mündet. Diesen will Göpel mit einem Großen Institutionen-Wechsel oder einer -Erneuerung verbunden wissen.

Und plötzlich spielt die Kluft, der Abstand von Vermögenden (Rentiers) und Arbeitenden keine Rolle mehr. Ohne jeden noch so verkürzten Klassenbegriff erweist sich Göpels Denke des Denkwechsels als regulationstheoretischer Ansatz, unterfüttert mit netzwerktheoretischen

Versatzstücken des Mutualismus, in dem sich alle treffen oder beeinflussen (penetrieren) und verknüpfen. Zum Zweck dieser Wissenschaftspolitik, die nicht mehr nur "zunächst naturwissenschaftlich" (wie Göpel an anderer Stelle sinngemäß bemerkte) sein kann, de-interpreriert

sie Antonio Gramscis Beeinflussung von Benedetto Croce, bei dem geschichtlicher Verlauf Begriffsgeschichte ist, d.h. rein philosophisch wird, oder anders: idealistisch wird. Der kollektive Wille zur Veränderung, so Göpel, hier herausgelöst aus Gramscis

antikapitalitischem/antifaschistischem Projekt, soll strategisch, m.a.W. planerisch wirken. Den "Entscheidungsprozess" verlagert Göpel so von der bei ihr garnicht präzise auftretenden Produktions- und Distributionsprozess von Reichtum, den ökologisch

effektiven Dingen, in "Gemeinschaften der Praxis". Göpel "fordert" damit nichts anderes als den (marxistisch gedacht) Klassenkompromiss, ohne Klassen zu bennen. Das Denken soll, idealistisch, synonym mit einer Politik, die bei ihr unbestimmt bleibt, einer Politik von allen die

Wende zur Nachhaltigkeit herbeiführen. Entscheident ist bei ihr an diesem Punkt die Entscheidung dafür, das Prädikat. Ein Für-oder-wider. Aber nach Göpel geht das nur "realistisch" mit den Institutionen, denen das Volk ("people") über seinen Einfluss in einer Bewegung und als

Bewegung die Schritte in einer Vereinigung differenter Erwartungen (!, nicht Forderungen) quasi vermittelt. Göpels Gesellschaftsmodell rückt in keiner Weise in die Nähe einer "systemsprengenden" Institutionenkritik. Sie will das Gefüge re-regulieren, die Instituionen erneuern