Ein Bild von #MartinKippenberger provozierte damals die "politisch korrekte", heute würde frau "stabile" sagen, gute moralische Szene mit geschichtlichem Bewusstsein. Eine pseudo-abstrakte Malerei mit dem Titel "Ich kann beim besten Willen kein Hakenkreuz erkennen". Und das Bild provozierte die Debatte über und in (!) der Blindheit, das Hakenkreuz, das keine #Swastika ist, nicht zu
sehen. Sehen, Übersehen. Das Gemälde war hingeschissener "neue Wilde"-Punk. Die dritte Seite an ihm war die Diskreditierung der Forderung nach politischer Kunst (Immendorf) nach der langen öden Phase des abstrakten Expressionismus ohne Figürlichkeiten. Oder kann jemand den #Davidstern erkennen?
Die Liste rhetorischer Mittel sieht für so eine billige Parodie die #Antiphrasis vor. Das Gegenteil der Aussage ist gemeint. Und wirklich suchten einige in deb 1990er Jahren, da das Bild quasi in Museum angekomnen war, den Haken an der Sache. Der Kippenberger hat nicht korrigiert. Das Symbol war abgespeicherte Trope im historischen - automatischen - Gedächtnis. Das Bild eine Klimax fürs Gemüt, ohne genau zu wissen (gedenken), wo es herkommt, das Hakenkreuz.
Auch: https://www.koselleck.de/fischstaebchen.html .
Und: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10153675772718755&set=a.108032838754 .
Das Bild gehört zur Sammlung von #Flick , der vor annähernd 40 Jahren die Bevölkerung der Nazireichnachkommen mit Kunst entschädigte, statt die Opfer des "Nationalsozialismus".
Bild (siehe erster Threadteil): Schwarzweißfoto, leicht unscharf, von einem silber-metallenen Hosenknopf, in einem Rund ergeben jeweils sechs gegeneinander gestellte Diagonalen sich überlagernde Dreiecke.